Putting quantities in relation: new wind farm vs. air traffic

Here’s a little picture to put some numbers in context:

Near Denmark, one of the world’s biggest windparks was opened recently. This windpark is expected to reduce carbon dioxide emissions by 700 000 tonnes a year, by providing electricity.

On the other hand, take a look at the carbon emissions due to air traffic of flights within Germany (where there is practically new distance that could not be covered by train in max. 7-8 hours). Simply by not flying anymore only on distances within Germany we could reduce emissions by the amount for which we would otherwise need more than 11 copies of one of the world’s biggest wind farms!

Simply by cancelling all flights Berlin – Stuttgart (now 5h30min travel time by train) we could save the amount of this wind park in less than three years. And honestly: Berlin – Stuttgart by plane, city center to city center, takes also at least 3h – that’s only two 2.5 hours more by train!

Even more: if Germany was to invest more into high speed lines, the train could do the distance in less than 3 hours (like the Frecciarossa Rom-Mailand).

If we still had night trains, we could do the trip losing no productive time at all: board at Stuttgart Hbf at 10:30pm in the evening, wake up at Berlin Hbf at 6:30am in the morning, ready for work or leisure.

 

 

 

 

Nachtzug-Konzept: Skandinavien wieder mit Westeuropa verbinden.

Seit die Deutsche Bahn 2014 den CNL Basel-Kopenhagen eingestellt hat, ist Skandinavien weitgehend vom europäischen Zugverkehr abgekoppelt. Schwedische Nachtzüge fahren von Norden bis Malmö auf der schwedischen Seite der Öresundbrücke (nichteinmal die verbleibenden 20 Kilometer über die Brücke ins viel größere Kopenhagen werden abgedeckt), ÖBB-Nachtzüge fahren von Süden bis Hamburg. Zwischen Hamburg und Schweden klafft eine Lücke, die sich nur mit langsamen Zügen und mindestens einem Umstieg überbrücken lässt: die ca. 450km benötigen über 5 Stunden. (Ausnahme: der saisonal im Sommer betriebene Berlin-Malmö-Express ist als Nachtzug unterwegs.) In Kopenhagen wird der Flughafen ausgebaut, der Betrieb boomt, an Reisenden mangelt es nicht. In 10 Jahren kommt eine Schnellfahrstrecke von Hamburg nach Kopenhagen. Aber im Moment ist die Verbindung miserabel. Eine einfache Lösung die ohne kostspielige Neubaustrecken eine komfortable Verbindung schaffen würde, wären Nachtzüge. Die Organisation „Back on Track“ hat ein Nachtzugkonzept vorgestellt, das mit niedrigen Investitionen eine Vielzahl komfortabler Verbindungen nach Kopenhagen und Stockholm schaffen würde (ich persönlich fände es toll, wenn auch noch ein Nachtzug Oslo-Kopenhagen-Hamburg möglich wäre). Für mehr Infos, einfach auf die Streckenkarte klicken:

Skandinavisches Nachtzugkonzept
Streckenplan eines neuen Nachtzugkonzepts zur Anbindung von Skandinavien

 

Während ich diesen Beitrag schreibe, sitze ich im Italo von Rom nach Mailand. Fahrtzeit für die ca. 600km: knapp unter drei Stunden. Ticketpreis: 33 Euro in der ersten Klasse. Und diese Verbindung gibt es schon seit vielen Jahren, mit 4 oder mehr Abfahrten pro Stunde (Frecciarossa-Züge der Trenitalia und die Konkurrenz, die Italo-Züge). Und Wifi gibt es natürlich auch schon lange. Kein Wunder fliegt praktisch niemand mehr von Rom nach Mailand. [Übrigens, nach Rom gekommen bin ich wunderbar komfortabel mit dem ÖBB Nightjet, und von Mailand zurück nach Wien geht es auch mit dem ÖBB Nightjet und bei Ankunft direkt zur Arbeit.]

Vor ein paar Monaten wurde in Deutschland die neue Schnellfahrstrecke München-Berlin eröffnet. Ungefähr die gleiche Streckenlänge, übliche Fahrzeit ca. 4h 30min, mit zwei Sprinter-ICEs am Tag, die ca. 4h benötigen. Tickets? Teuer. Und die Bundesregierung ist wahnsinning stolz, dabei ist man anderswo problemlos über eine Stunde schneller. Am Ende zeigt das Projekt nur eines: das wir in Deutschland, die Verkehrsinfrastruktur betreffend, nichts zum Stolzsein haben. Im internationalen Vergleich vernachlässigt Deutschland das Bahn-Netz; sogar das von der Krise massiv betroffene Italien investiert mehr. Wenn schon keine Nachtzüge mehr in Deutschland, dann doch bitte wenigstens echte Schnellfahrstrecken, und zwar zwischen allen größeren Städten!

Aber stattdessen lässt sich der Staat der Autobahnraser seit Jahren von den Automobilkonzernen verarschen und ausnehmen. Die Diskussion über Tempolimits in Deutschland wird ähnlich geführt, wie die Diskussion über Waffenbesitz in den USA: völlig an den Bedürfnissen der Bürger vorbei, lobby-gesteuert, ohne einen Gedanken an die Opfer des Wahnsinns.

[Update 27 Februar 2018]
Das Thema wurde in Dänemark von verschiedenen Organisationen aufgenommen und erweitert, u.a. um den Nachtzug nach Oslo, den ich auch vorgeschlagen habe. Hoffen wir, dass der Vorschlag auch bei der Politik ankommt! Der Text ist auf dänisch, aber es lohnt sich ein Klick auf den Link „Se de flotte bilag“ und dann zur Karte ganz nach unten scrollen. Mir gefallen vor allem die Linien Stockholm-Brüssel und Stockholm-Berlin!

For once good news for climate friendly travel

This April, a new direct train service is going to be opened on the route Amsterdam – London. This is one of the most-travelled flight routes in Europe, but will now be just three hours and 41 minutes by train — taking all together, this is going to be cheaper and faster than air travel.

Let us hope that this becomes faster and more frequent., and an economical success.

Too bad that DB gave up about direct Frankfurt – London and Cologne – London connections.

And when the channel tunnel was planned there were many plans for an extensive network of night trains connecting to London. Can we have those, too, please?

For the moment: In May I am going to travel from Vienna to London by train. And it will still be almost as fast as flying: I leave the evening before quite late on board a night train (ÖBB Nightjet) to Cologone, change for a train to Brussels, from Brussels take the Eurostar and I arrive in the center of London around 2pm. To make it to London before 2pm, if I count in the time for going from the airport to the center in London, I would have to get up around 5am in the morning to be at Vienna airport in time. Unfortunately the night train trip, while arriving almost the same time, will be more expensive. The unfair part of transport competition in Europe: why is there no VAT on international flights, but on train tickets there is?

Nachtzug-Konferenz beim Europäischen Parlament in Brüssel

„Bauer (Leiter des Bereichs Fernverkehr der Österreichischen Bundesbahnen), kurzgeschorenes Haar, kantiges Gesicht, ist kein Eisenbahn-Romantiker, sondern ein ehrgeiziger Manager. Er sieht den Nachtzug als knallhartes Geschäft – das nur funktionieren kann, wenn die Bedingungen stimmen. Für Bauer heißt das: Trassengebühren runter, eine faire Besteuerung und vor allem mehr Zusammenarbeit unter allen Beteiligten.

„Der Nachtzug ist weder die schnellste, noch die billigste Art zu reisen, aber mit Sicherheit die kultivierteste“ sagt Bauer.“

(..)

„Libor Lochman, Cheflobbyist der Bahnen Europas, ist weniger optimistisch. Der Tscheche spricht viel über technische Barrieren, fehlende Infrastruktur und Trassenkonflikte. „Das Problem mit den Trassen ist nicht die Fahrt durch die Nacht, sondern die Ankunft am nächsten Morgen“, verdeutlicht Lochman. Zur Rush Hour käme es immer wieder zum Stau an den Bahnhöfen.“

(..)

„Viele der Probleme ließen sich auf europäischer Ebene lösen. Ist also fehlendes Engagement aus Brüssel Schuld am schleichenden Tod der Nachtzüge? Diesen Schluss legt eine Recherche der anwesenden Journalistin Frances Robinson nahe.“

Mehr Infos im vollen Artikel auf TrainTracks.eu

 

Zynismus als Massenphänomen: Wie Selbsttäuschung und Lüge das Mitgefühl ersetzen.

„Offenbar ist Zynismus zu einem Massenphänomen geworden, (..). Kaum jemand mehr ist von der Gerechtigkeit der globalen Verhältnisse überzeugt; aber viel zu viele haben sich mit dem Unrecht arrangiert (..). Die Konsequenzen, die daraus für das eigene Bewusstsein resultieren, sind fatal. Im Zynismus tritt an die Stelle des Mitgefühls die Lüge. Man weiß zwar noch um das Elend, das in der Welt herrscht, aber sieht die Elenden letztlich selbst für ihre Lage verantwortlich. Auf solchen Selbsttäuschungen wuchern schließlich auch die aggressiven Entgleisungen einschlägiger Politiker. “

„Etwa die von Franz-Michael Skjold Mellbin, dem Botschafter der Europäischen Union in Afghanistan, der die Frage, warum man Geflüchtete nach Afghanistan abschieben könne, (..) so beantwortet hat: „Es ist ein sicherer Platz gemessen an der Sicherheit, die wir heute in der Welt erwarten können. Wir erleben groß angelegte Terrorangriffe auf Zivilisten in Europa, und wir erleben sie in Kabul. Das ist Teil des täglichen Risikos, mit dem wir heute alle zu leben haben.“

„11.000 Zivilisten sind im letzten Jahr dem Krieg in Afghanistan zum Opfer gefallen; drei Millionen Binnenvertriebenen gibt es wieder. (..) wer heute nach Afghanistan abgeschoben wird, kommt in ein Land, in dem 40 Prozent der Leute nicht mehr wissen, wie sie sich morgen ernähren sollen; (..) ein Land, das im Human Development Index (..) auf Platz 169 von 175 rangiert.

Ist das das Maß an Sicherheit, das wir heute in der Welt erwarten dürfen – Lebensumstände, die von Krieg und Elend charakterisiert sind? So absurd die Gleichsetzung von Afghanistan mit Europa ist, so infam ist die Botschaft, die aus ihr spricht; (..) dann legitimiert das nicht nur die Abschottung nach außen, sondern auch die sicherheitspolitische Aufrüstung nach innen, (..) dann gibt es für die weitere Militarisierung von Polizei, (..), für die Kriminalisierung von Protest und Demonstrationen, für das das Wegschließen von Auffälligen und schließlich für die Präsenz von Militär im Alltag kein Halten mehr. Dann gilt das, was sich so mancher europäische Innenminister insgeheim wohl schon lange wünscht: das Zurückdrängen von Bürger- und Menschenrechte zugunsten robuster Sicherheitspolitik.“

zitiert von Thomas Gebauer: Wir sind die Sintflut
https://www.medico.de/blog/wir-sind-die-sintflut-16852/

Siehe auch ProAsyl: „Afghanistan ist so sicher, dass es keiner wissen darf: 70 Prozent des Landes sind von Taliban und IS bedroht, besagt eine Recherche der britischen BBC. Zeitgleich verhindert das US-Militär die gewohnte Herausgabe von Zahlen über die Ausbreitung der Aufständischen. Fest steht: Die Situation wird immer schlimmer, auch die UN stuft Afghanistan wieder als Land in »aktivem Konflikt« ein.“

 

Und Deutschland schiebt fleissig weiter nach Afghanistan ab, obwohl sich dort nichtmal mehr bewaffnete Bundeswehrsoldaten auf die Strasse trauen. Andernorts ist die Situation nicht besser, man denke nur an Libyen. Aber dort bezahlt ja jetzt die EU die Warlords, damit man die Flüchtlinge ein bisschen foltert und uns so vom Leib hält, damit wir keine Bilder von Leichen im Mittelmeer mehr sehen müssen (denn die Leichen in den libyschen Folterkellern sehen wir nicht).

Ganz toll gemacht. Und die neue Bundesregierung verschärft den Kurs noch.

„Fluchtursachen bekämpfen“ ist zum Euphemismus für „Flüchtlinge im Herkunfts- oder Durchreiseland verhaften und misshandeln“ geworden.

Ein paar Zahlen

Stuttgart 21 kostet jetzt statt 4,5 Milliarden Euro 8,2 Milliarden Euro. Fahrzeitgewinne im Mittel: 3 Minuten. „Aufsichtsrat informiert sich über persönliche Haftbarkeit“. Offenbar kriegen jetzt doch ein paar Leute kalte Füße? Dafür hat man am 30. September 2010 eine Demonstration zusammengeprügelt zwecks Räumung des Schlossgartens.

Im Jahr als die CityNightLine-Nachtzüge der DB eingestellt wurden, belief das Defizit auf 30 Millionen Euro.

Fluglinien werden, u.a. durch Subvention von defizitären Regionalflughäfen, in Deutschland mit jährlich 12 Milliarden Euro subventioniert.

Mit ca. 10 Milliarden Euro könnte man die Güterverkehrskapazitäten auf der Schiene in Deutschland verdoppeln.

Sinnvolle Prioritätensetzung in CDU-Deutschland: unbezahlbar…

Und weitere Hiobsbotschaften sind nicht rar: als die DB die Nachtzüge einstellte, hat man großspurig von der Kooperation mit der ÖBB geschwärmt. Aber ab Juni kann man nichtmal mehr bei der DB Tickets für den Nachtzug kaufen!

 

Polarlichter bewundern oder lieber Hundeschlittenfahren?

Obwohl die Welt immer wärmer wird: ganz im Norden Europas gibt es immer noch jeden Winter Unmengen Schnee. Wer Ende Februar hinfährt, kann auch schon wieder längere Tage genießen, z.B. für eine Tour mit dem Hundeschlitten. Und nachts stehen die Chancen gut, dass man die Aurora borealis zu sehen bekommt.

Aber wie kommt man hin? Am besten mit Zug und Nachtzug, z.B. dank Winterrail.

Als Überblick über das finnische Nachtzug-Netz empfehle ich:

http://traintracks.eu/nachtzug-finnland/