Taking the Budapest-Belgrade Night Train

„All aboard! Nothing quite makes for a better story than taking the night train through Central-Eastern Europe. In order to save time and get a cheap fare, I took the 22:25 train from Budapest, Hungary, to Belgrade, Serbia. While this wasn’t the first time I’d traveled by night train in this part of the world (I had gone from Krakow, Poland, to Prague, Czech Republic two years earlier), this train journey was definitely an experience!“

http://www.awaywithmaja.com/taking-the-budapest-belgrade-night-train/30

Urlaub ist Opium fürs Volk

https://rp-online.de/leben/reisen/ferienbeginn-warum-man-im-urlaub-besser-zuhause-bleiben-sollte_aid-18852547

Die Leute fliegen jetzt wieder los, um sich mit Geparden und relevanten Bauwerken fotografieren zu lassen. Oder wenigstens vor einem Gewässer, in das ein Lastwagen mit Schlumpfeis gefahren sein muss. Die Koffer, die sie dafür durch die Terminals ziehen, haben die Größe einer Blockhütte. Ihre Gesichter sind angespannt wie auf dem Weg zum Urologen. Um vieruhrdreißig ging der Wecker.

Jeden von ihnen möchte ich schütteln. Mich vor jeden Rollkoffer werfen. Und ich möchte ihnen sagen: „Lass das mit dem Urlaub. Es bringt doch nichts.“ Aber niemand ließe sich aufhalten. Sommer. Ferien.

STATUSSYMBOL. Was für die letzte Generation das Auto war, ist für die aktuelle Generation der Facebook-geteilte Flug ins Yoga-Camp auf Bali (natürlich in der fairen Ecolodge, man ist ja umwelt- und klassenbewusst). Klar, wir verzichten gerne aufs eigene Auto, wir sind ja dafür EasyJet-Stammkunden.

Nichts aber entstellt einen Menschen mehr als Ambitionen an falscher Stelle, als das Verlangen, in Myanmar eine Manufaktur zu besuchen, in der aus Maulbeerbäumen Papier hergestellt wird. Individualtourismus, verkörpert durch die Gestalt des Backpackers, erhebt sich über den banalen Erholungsurlaub an überlaufenen Gewässern. Der Individualist hat 17 Semester Bedenkenträgerschaft studiert und pflegt die bequemste Art des Reisens. Urlaub und Kritik am Urlaub in einem. Reise und Meta-Reise. Bloß nicht für einen Touristen gehalten werden. Dass er aber dem Touri-Normalo gar nicht so überlegen ist, wie er glaubt, zeigt schon seine noch miesere Umweltbilanz. Bei keiner Tätigkeit pustet der Tourist so viel Kohlendioxid in die Atmosphäre wie beim Fliegen, und der moderne Marco Polo fliegt am weitesten. Individualtourismus beruht auf dem Irrtum, dass er dem Massentourismus überlegen ist. Dabei ist er bloß auf eine andere Art schlimmer.

Authentizität ist bloß das coolere Wort für Armut. Blasse weiße Jungs aus dem Westen, der seine Natur für den wirtschaftlichen Aufschwung zerstört hat, verlangen nun vom Süden, dass er seine Natur bewahrt.

Denn eigentlich tut er es nur der Distinktion wegen. Urlaub ist ein Wettbewerb, der auf Instagram und Facebook ausgetragen wird.

Deshalb treiben die Individualterroristen die Individualität auf die Spitze. Sie arbeiten zwei Wochen ehrenamtlich in einer Hunde-Auffangstation in Thailand. Andere suchen verzweifelt nach einer Möglichkeit, auf eigene Faust nach Nordkorea zu reisen. Über Damaskus schreiben sie, es sei noch immer toll da, aber die Checkpoints und bewaffneten Soldaten lenkten etwas von den Bauwerken ab. Und kann ich mir in Somalia Höhlenmalereien ansehen, ohne erschossen zu werden?

 

Fleischkonzerne schaden dem Klima mehr als die Ölindustrie

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/klimawandel-fleischkonzerne-co-emissionen-1.4058225

  • Die fünf weltgrößten Fleisch- und Molkereikonzerne sind für mehr Treibhausgas-Emissionen verantwortlich als die großen Ölkonzerne. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie.
  • Sie schaden dem Klima damit deutlich mehr als bislang angenommen.
  • Berechnungen zufolge müsste der jährliche Fleischkonsum bis 2030 auf 22 Kilo pro Person sinken, um den globalen Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen.

Pro Kopf sind die Emissionen aus Fleisch- und Milchproduktion zwar geringer, aber global gesehen wesentlich größer, da mehr Menschen Zugang zu Fleisch- und Milchprodukten haben als zu Flugreisen (nur ca. 5% der Weltbevölkerung sind je geflogen). Während die Stellschraube „Flugreisen“ schnell ein paar Tonnen pro Kopf einsparen kann, sind es beim Fleischkonsum vielleicht 500kg pro Jahr.

Trotzdem ist es auch einfach und komfortabel hier Einfluss zu nehmen: Niemand muss zum Veganer werden, es reicht deutlich weniger Fleisch und Milchprodukte zu Essen. Also „Flexitarier“. Wie wär’s wenn man an 4 von 5 Tagen in der Mensa auf Fleisch verzichtet? Zu Hause mal was mit Tofu statt mit Hühnchen kochen? Statt Aufschnitt Humus probieren? Und sich beim Fleisch auf den Sonntagsbraten und gelegentlich ein hochwertiges Stück im Restaurant zu beschränken, statt sich die ganze Woche mit Kantinen-Pressfleisch vollzustopfen?

Welchem Verkehrsträger die Mehrwertsteuer schadet – und welchem sie nützt

Während die umweltfreundliche Reise mit der Bahn meistens so ihren Preis hat, sind umweltschädliche Flugreisen oft spottbillig. Wie bei allen Produkten oder Dienstleistungen wird der Preis dabei auch durch die Mehrwertsteuer beeinflusst, die der Staat erhebt. Während der Flugverkehr bei internationalen Flügen gänzlich von der Mehrwertsteuer befreit ist, müssen Fernreisende im Zug in Deutschland bis zur Grenze den vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent zahlen. So ist es kaum verwunderlich, dass viele Flüge billiger sind als Zugreisen.18

Fliegen ist nur so billig, weil andere die Kosten tragen

„Am Streik bei Ryanair sind die Passagiere auch selbst schuld: Sie genießen die billigen Tickets und machen sich um die Ausbeutung von Mensch und Umwelt keine Gedanken.“

https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-08/pilotenstreik-ryanair-billigflieger-klimawandel-kosten

Wenn die Piloten streiken hat das mit unserer Geiz-ist-geil-Mentalität zu tun, die sich einen Dreck um die Folgen unseres Verhaltens schert. Mit Passagieren, denen egal ist, für welche Löhne die Leute arbeiten, die sie durch die Luft fliegen, die ihnen das eingeschweißte Sandwich verkaufen oder zwischen Start und Landung noch schnell mal ein Parfum andrehen müssen. Und denen noch egaler ist, welche Wirkung das viele Fliegen auf die Umwelt hat. Deutsche würden für ein billiges Ticket über Scherben kriechen, soll der Ryanair-Chef gesagt haben. Längst ist überall in Europa eine Generation herangewachsen, die nicht mehr weiß, dass Fliegen für sie nur so billig ist, weil andere die Kosten tragen.

„Umweltschützer ärgern wir, wo immer wir können. Eigentlich müsste man die erschießen. Denn die wollen Fliegen so teurer machen, dass es wieder ein Privileg für die Reichen wird.“

Leider stimmt diese Behauptung nicht. Fliegen ist schon jetzt teuer – nur zahlen im Moment andere dafür: die Anwohner von Flughäfen, die durch den Lärm krank werden. Die Bauern, denen durch den Klimawandel die Ernte verbrennt. Die Städter, die nicht mehr arbeiten können, weil es in den Büros unerträglich heiß wird. Nur zahlt dafür der Passagier nicht. Dessen Ticket wird subventioniert, beispielsweise weil es auf Kerosin keine Steuern gibt.

Es irrt auch, wer behauptet, dass höhere Ticketpreise vor allem die Armen treffen. Nicht die Armen fliegen ständig durch die Gegend, sondern die Studentin, die mal eben in Barcelona feiern will. Das Ehepaar mit dem Ferienhaus auf Malle. Ob deren Leben vermasselt wäre, wenn sie mal auf einen Flug verzichteten?

Jungen Städtern sind Autos nicht mehr wichtig

https://www.zeit.de/mobilitaet/2018-04/autofahren-bedeutung-junge-menschen-stadt-land-studie

Das zeigt sich auch bei einer weiteren Frage, die den Teilnehmenden in der Studie gestellt wurde. Sie sollten angeben, auf was sie verzichten würden, um ein neues Auto zu kaufen. 27 Prozent der jungen Menschen gaben an, sie würden dafür eine Urlaubsreise aufgeben. Vor acht Jahren waren es noch 46 Prozent.

Vor allem zeigt das: nicht mehr das Auto ist das Statussymbol, sondern der Flug nach Thailand!

Was damit für die Welt gewonnen ist? Nichts!

Schon ein einziger Urlaub in Thailand (natürlich per Flug!) belastet das Klima schon so viel, wie ein Landbewohner, der 2-3 Jahre in seinem alten Diesel jeden Tag 30km hin, 30km zurück, zur Arbeit pendelt.