Airlines tun alles, um Economy-Flüge unbequemer zu machen – die Menschen sollen Priority buchen. In der Zwischenzeit lassen wir uns doch lieber in der Bahn den Kaffee servieren. ¯_(ツ)_/¯
Neulich ist eine unbedeutende Kleinigkeit passiert: Ich saß in Köln am Gate und wartete. Ich war früh da, deshalb saß ich ganz vorn, direkt an der Glastür. Mein Flieger würde erst in einer knappen Stunde starten. Ich schaute die Fotos der vergangenen Tage durch, als eine Frau von Ryanair auf mich zukam, ohne Umweg, und einen Schild an meinen Koffer machte. Ich dachte, es sei einer dieser „Approved Cabin Bags“-Anhänger. Was da gerade passiert war, erkannte ich erst, als der Mann hinter mir lautwütend zu protestieren begann. Mein Koffer war einkassiert. Und der ist wirklich sehr klein. Das Problem: Man kriegt den Koffer auch nicht wieder. Wen es trifft, der muss sich nach der Landung ans Band stellen. Zeitplan? Kannste vergessen.
Ich kann den hasserfüllten Blick der Ryanair-Angestellten sogar verstehen. Es ist ja jeden Tag das gleiche Problem: Passagiere bezahlen für eine Leistung und bekommen sie dann nicht, was natürlich irgendwo im Kleingedruckten angekündigt war, aber wenn du deshalb am Ende deine Bahn verpasst und deine Kinder vorm Schlafengehen nicht mehr siehst, dann ist das verdammt egal.
Und einmal, auf dem Weg nach Manchester, waren mehrere Flugbegleiter betrunken.
Neulich ergatterte ich einen Sparpreis von München nach Berlin, 30 Euro – erste Klasse. Das war super. Und für den Preis kann man auch nicht fliegen. Alle 90 Minuten haben wir Schokoriegel bekommen, das Internet ist unbegrenzt, Kaffee kann man sich bestellen, viel Beinfreiheit, gute Sitze und es ist soooo ruhig.
Ich hatte in meinem Vollzeit-Job auch nicht das Bedürfnis, nach der Arbeit noch fünf Stunden im Zug zu sitzen. Das allerdings war eine idiotische Rechnung: Zur Flugzeit kommen schließlich noch Anreisezeit, Wartezeit, Flug, aussteigen, im Zweifel auf das Gepäck warten, Abreise vom Zielflughafen und all das ist verlorene Arbeitszeit.
Dank CSU… den ewig-gestrigen im Verkehrsministerium.
Die Regierungskommission für die Verkehrswende empfehle ein Tempolimit auf Autobahnen, ist heute in Medien zu lesen. Das scheint aber nicht zu stimmen, auch wenn es dem Klima sicher helfen würde. Das CSU-geführte Verkehrsministerium hat dem vermeintlichen Vorstoß bereits eine Absage erteilt.
Die führenden Wirtschaftsmächte tun einer aktuellen Studie zufolge nicht genug für den Klimaschutz. Kohlestrom und Verkehr seien die größten Problembereiche, heißt es im diesjährigen „Brown to Green“-Bericht
von Climate Transparency. Die G20-Staaten seien zusammen für rund vier
Fünftel der weltweiten Treibhausgase verantwortlich und bezögen 82
Prozent ihrer Energie aus den fossilen Brennstoffen Kohle, Öl und Gas.
Auch an Deutschland gibt es Kritik.
Das internationale Netzwerk Climate Transparency – bestehend aus 14 Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen – kritisiert, dass die Klimaziele der G20-Länder nicht ausreichten, um dem Klimaschutzabkommen von Paris gerecht zu werden und die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Auch werde zu wenig unternommen, um wenigstens diese schwachen nationalen Ziele zu erreichen. Bisher habe unter den G20-Staaten nur Indien Ankündigungen gemacht, die einer Begrenzung auf zwei Grad halbwegs entsprächen. Das aus Sicht von Klimaschützern notwendige Ziel, 2050 nur noch erneuerbare Energien zu nutzen, habe sich kein G20-Land bisher gesetzt.
Deutschlands Schwachpunkte: Verkehr, Stromproduktion aus Braunkohle und schlecht gedämmte alte Häuser.
Würde die 3. Piste am Flughafen Wien-Schwechat gebaut werden, so hätte das so viele Emissionen zur Folge, wie das jährliche Leben von 580.000 Wienerinnen und Wienern. Oder so viel, wie das von 1,7 Millionen Inder*innen, von denen übrigens viele noch nie ein Flugzeug von innen gesehen haben.
Right now, at this very moment, at least half a million people are in
the air. Over the past 25 years, air travel has been transformed from a
luxury to a common means of transport. Low-cost carriers have made it
affordable to quickly discover the world, while spawning the
ever-increasing popularity of weekend breaks by air. For a growing
number of people, this convenience has become a seemingly natural part
of their holiday plans, of their choice of where to live and work, and
which relationships they foster. But how normal is it really to fly? And
who bears the cost?
By far, aviation is the mode of transport with the biggest climate impact. Emissions from aviation have risen more rapidly than those from other sectors of the economy: between 1990 to 2010, global CO2 emissions rose by an estimated 25 per cent; over the same period, the CO2 emissions of international aviation rose by more than 70 per cent. And the growth trend continues. The number of aircrafts and the number of passenger-kilometres flown is expected to double over the next 20 years.