Ein paar Zahlen

Stuttgart 21 kostet jetzt statt 4,5 Milliarden Euro 8,2 Milliarden Euro. Fahrzeitgewinne im Mittel: 3 Minuten. „Aufsichtsrat informiert sich über persönliche Haftbarkeit“. Offenbar kriegen jetzt doch ein paar Leute kalte Füße? Dafür hat man am 30. September 2010 eine Demonstration zusammengeprügelt zwecks Räumung des Schlossgartens.

Im Jahr als die CityNightLine-Nachtzüge der DB eingestellt wurden, belief das Defizit auf 30 Millionen Euro.

Fluglinien werden, u.a. durch Subvention von defizitären Regionalflughäfen, in Deutschland mit jährlich 12 Milliarden Euro subventioniert.

Mit ca. 10 Milliarden Euro könnte man die Güterverkehrskapazitäten auf der Schiene in Deutschland verdoppeln.

Sinnvolle Prioritätensetzung in CDU-Deutschland: unbezahlbar…

Und weitere Hiobsbotschaften sind nicht rar: als die DB die Nachtzüge einstellte, hat man großspurig von der Kooperation mit der ÖBB geschwärmt. Aber ab Juni kann man nichtmal mehr bei der DB Tickets für den Nachtzug kaufen!

 

Polarlichter bewundern oder lieber Hundeschlittenfahren?

Obwohl die Welt immer wärmer wird: ganz im Norden Europas gibt es immer noch jeden Winter Unmengen Schnee. Wer Ende Februar hinfährt, kann auch schon wieder längere Tage genießen, z.B. für eine Tour mit dem Hundeschlitten. Und nachts stehen die Chancen gut, dass man die Aurora borealis zu sehen bekommt.

Aber wie kommt man hin? Am besten mit Zug und Nachtzug, z.B. dank Winterrail.

Als Überblick über das finnische Nachtzug-Netz empfehle ich:

http://traintracks.eu/nachtzug-finnland/

3 schlechte Neuigkeiten und einmal RyanAir

Das Weltwirtschaftsforum hat die größten Risiken für die Menschheit erheben lassen. Eine große Rolle spielen Klima und Umwelt – und die dadurch entstehende Migration.

„Von den Folgen aus Umweltzerstörung und Klimawandel geht die größte Gefahr für die Menschheit aus. (..) Demnach sind extreme Wetter sehr wahrscheinlich und können potenziell sehr großen Schaden anrichten. Es folgen Naturkatastrophen und das „Versagen der Menschheit“, sich an den Klimawandel und dadurch verursachte Migration anzupassen. Eine Wasserkrise und der Kollaps von Ökosystemen werden ebenfalls als ernste Gefahren angesehen.“

Soweit, so gut. Das sind eigentlich objektive Gründe auch für Wirtschaftspolitiker, die Umweltpolitik etwas ernster zu nehmen, oder nicht?

Unterdessen rückt die neue GrunzKo in Deutschland von den Klimazielen für 2020 ab – weil angeblich unerfüllbar. Vielleicht liegt das an den Jahren des Nichts-Tuns? Wachsen doch die Verkehrsemissionen unablässig an, obwohl es so einfach wäre, das Ruder hier herumzureissen. Werden saubere Gaskraftwerke abgeschalten und stattdessen der Braunkohletagebau weiter subventioniert (und das muss man besonders der SPD vorwerfen!).

„Selbst wenn die künftige Bundesregierung doch noch Kurs hält, könnte das aktuelle Gewackel beim Klimaschutz anderen Staaten als Ausrede dienen.“

Was noch?

Trotz Diesel-Skandal verkauft VW mehr Autos als je zuvor. Die deutsche Politik freut sich über den Export und scheisst aufs Klima. Kennen wir ja.

Die einzig gute Nachricht diese Woche? Billigfliegen könnten weniger billig werden. Nicht aus Umweltschutzgründen leider, sondern weil sich das Personal von RyanAir gegen die Ausbeutung wehrt.

(Das bekannte Schema übrigens: wenn es um billigen Konsum geht, interessiert den Europäer wenig, weder die ökologischen Folgen noch die sozialen. Egal ob jetzt Textilarbeiter für unsere billigen T-Shirts in einstürzenden Fabriken zerquetscht werden oder Warlords uns mit seltenen Metallen für Smartphones aus Kinderarbeit beliefern. Oder der Paketbote sich tot schuftet, oder der RyanAir-Pilot im Landeanflug einschläft.)

3 times Sustainability in the Local News

1) The Air Berlin & Niki bankruptcy:

There is a lot to say about this as a sustainability advocate:

  • Subsidising airlines is a prime example of the state providing subsidies which have adverse effects on sustainability. No surprise Germany is now officialy scraping the 2020 climate goals.
  • Subsidising airlines and regional airports is the main reason why flying can be cheaper than taking the train in Europe: recall that airlines don’t pay VAT, fuel taxes or emmission certificates, and most German regional airports receives millions of Euros of subsidies every year; recall that train operators pay VAT, fuel taxes and in German even a contribution to support renewable energies.
  • We need to support Air Berlin to have a competitor to Lufthansa in order to have cheap prizes? Why did nobody think about supporting Locomore when they went bankrupt? That would have been the only competitor to Deutsche Bahn on the railway network.
  • And why do you all complain that your flights from Berlin to Zurich are too expensive now? Take the night train!
  • Flights from Berlin to Stuttgart are too expensive? Take the ICE!

2) Germany is holding the world record for production of electronics garbage. Yes, even more than the US. So much about the way you’re always looking down at the US – maybe we Europeans should also be a bit more self-critical?

3) Stuttgarts eternal smog problem: the mayor declares „In the cities there is not better solution than the electromobility to quickly reduce the pollution problem.“

The electric car – Oh yes? What about removing cost-free parking lots and making users pay? What about removing parking lots and building bike lanes instead? Maybe promote at least electric scooters instead of electric cars? What about cheaper, denser, more frequent, more reliable public transport?