Schweden meiden Flüge: Auf Schiene verreisen – oder gar nicht. Viele NordeuropäerInnen haben wegen des Klimas „Flugscham“: Sie bleiben beim Reisen auf dem Boden. Bahnfahren wird immer beliebter.

Sieben Weltcupsiege, drei WM-Medaillen und einmal Olympia-Gold sammelte der schwedische Biathlet Björn Ferry in seiner aktiven Sportkarriere. Für die anstehende Wintersportsaison hat ihn das öffentlich-rechtliche Fernsehen SVT als Kommentator angeheuert. Ferry hatte dafür eine Bedingung: keine Flugreisen.

SVT musste akzeptieren, dass er nicht nur die 800 Kilometer von seinem nordschwedischen Wohnort zum Studio in Stockholm, sondern auch seine Reisen zu den Wettkampfstätten in Italien, Slowenien oder Norwegen mit der Bahn zurücklegen wird. Es werden mindestens 13.000 Kilometer auf der Schiene werden. [Es] geht ums Klima. Seit zwei Jahren ist niemand in der Familie mehr geflogen. Seine Ehefrau Heidi Andersson, elffache Weltmeisterin im Armwrestling, und er wollen spätestens 2025 „fossilfrei“ leben: „Fliegen ist da nicht mehr drin.“ Statt zwei Stunden dauere eine Reise von Lappland in die Alpen dann eben zwei Tage: „Aber das meiste lässt sich mit Nachtzügen machen, und ein paar Stunden Aufenthalt in Hamburg sind kein Problem, da gibt es ja gutes Bier.“

https://www.taz.de/!5549744/?fbclid=IwAR3GkDSBe3jruSUlF03lJrIr56s01XlDwWVX9uqkRTlHGFSYpXrZHnkxt-A

Nur 300 Gramm Fleisch pro Woche, kein Auto, keine Flüge Wollen Zürcher die CO2-Ziele erreichen, müssen sie ihren Lebensstil «herb» umstellen.

https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/das-2000wattzielliegt-noch-in-weiter-ferne/story/24853176?fbclid=IwAR2_pwNqWx5LbFy83qBpHO9xbVqpD3eDBys1XU8XjwHC1t7x-VX2Z4XhFoI

Ab 2050 sollten die Zürcher nicht mehr auf Kosten anderer leben. Man wollte «enkeltauglich» sein, wie das heute heisst. Neuer Kühlschrank? Bessere Heizung? Solche Ersparnisse lassen sich machen, ohne den eigenen Lebensstil anzupassen. Und dies scheinen noch nicht viele Städter getan zu haben. Rund 40 Prozent des CO2-Ausstosses gehen auf Kosten des Fliegens und des Autoverkehrs, wobei die Anteile der beiden ähnlich gross sind. Im gesamten Kanton Zürich hat der Flugverkehr zwischen 2010 und 2015 um 58 Prozent zugenommen (eine Auswertung für die Stadt liegt nicht vor). Zwischen 2010 und 2015 ist der Autoverkehr in der Stadt Zürich hingegen um fünf Prozent zurückgegangen. Dafür wird mehr ÖV und Velo gefahren. Geht es in diesem Tempo weiter mit dem CO2-Rückgang, reicht es kaum bis 2050.

Dänische Zeitung will künftig auf Inlandsflüge verzichten

Innerhalb Dänemarks wolle man nur noch auf Flugreisen setzen, wenn es zwingend notwendig sei. Stattdessen werde auf Züge und Busse umgestiegen.

Auch auf den Reiseseiten der Zeitung gibt es nun Veränderungen: Bei allen Reisereportagen wird laut Jensen der Klimaabdruck einer vergleichbaren Reise mit Flugzeug, Auto, Bus oder Zug in einem Faktenkasten angegeben. Mehr Beiträge sollen sich zudem mit Zielen in Dänemark und dem Rest Skandinaviens und Nordeuropas befassen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können. Reportagen über Reisen nach Übersee werden reduziert.

https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-daenische-zeitung-will-kuenftig-auf-inlandsfluege-verzichten/23832716.html?ticket=ST-646824-2FP2REzHqu4XKL2pWYrQ-ap6

Dänemark ist zwar ein kleines Land, aber auch in Deutschland ginge das. Innerhalb von ca. 6-7 Stunden kommt man auch fast überall hin! Liebe deutsche Medienhäuser, bitte schließt euch an!

European Citizens‘ Initiatives

Sign the EU petition to end jet fuel subsidies:
https://eci.ec.europa.eu/008/public/#/initiative
Then sign also for CO2-fee now:
https://citizensclimateinitiative.eu/
And sign the Fridays-For-Future-ECI:
https://eci.fridaysforfuture.org/en/

Download, print (ideally in duplex mode) and spread the flyers to support the two initiatives!

Spread on campuses and in schools – on public bulletin boards – in your neighbor’s mailbox – place in shops and on the subway – distribute at climate strikes – talk to friends and family – tape to random doors – put under windshield wipers – share online #climateinitiative #fridays4future!

Mensa flyern – In Briefkästen werfen – In Läden und U-Bahn auslegen – Auf Demos und Klimastreiks verteilen – Freunde und Familie ansprechen – Mit Tesa an Haus-/Laden-/Schul-/Uni-Türen kleben – Unter Scheibenwischer klemmen – Online teilen #climateinitiative #fridays4future!

Green Washing

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.flughafen-stuttgart-leuchtdioden-weisen-piloten-den-weg.fe51534b-acb6-412a-bbbd-2002c22c14ef.html

Im Blickpunkt steht aber besonders der Strombedarf. 2017 musste noch rund eine Gigawattstunde Strom für die komplette Befeuerung der Flugbetriebsflächen aufgewendet werden, obwohl ein Teil des Vorfelds bereits umgerüstet war. Zum Vergleich: Die Flughafengesellschaft mit allen Tochterunternehmen sowie ihren Mietern verbrauchte 2017 knapp 48 Gigawattstunden. Eine Gigawattstunde entspricht einer Million Kilowattstunden. Ganz Deutschland soll einen Strombedarf von rund 525 Milliarden Kilowattstunden haben.

Die Faustregel besagt, dass mit der Umrüstung von Halogen auf LED bis zu 60 Prozent Stromeinsatz eingespart werden kann. Es habe sich um ein „Nachhaltigkeitsprojekt“ gehandelt, betonte die Flughafen-Pressestelle daher. Damit fügt sich die Aktion ein in das Konzept Fairport STR, das die Flughafen-Chefs und der grüne Aufsichtsratsvorsitzende Winfried Hermann gern als Aushängeschild verwenden: Man sei bestrebt, auch sozial und ökologisch verträglich zu wirtschaften. Im Bereich Umwelt, Ressourcen, Klimaschutz und Energie gibt es noch viele andere Projekte, etwa die Verringerung des Fluglärms und der Abfälle, mehr Ökostrom, mehr Elektromobilität im Fuhrpark auf dem Vorfeld sowie weniger Ausstoß von Treibhausgasen und Luftschadstoffen. Ziel ist hier eine Verminderung um 50 Prozent bis zum Jahr 2030, bezogen auf 1990.

Schade nur, dass das ganze überhaupt nichts hilft gegen die wesentlich gigantischeren Emissionen der ganzen Flüge!

How low cost flights killed night trains

There are very few night trains left in Europe. In Europe, the network of slow night trains has largely been dismantled.  Cheap air fares have just about killed them off – and it is hard to see how the trend will be reversed. Night trains are considered a niche market, expensive, nostalgic. Passengers prefer air to rail, which is considered too expensive and too slow. The trend is the same all across Europe, and elsewhere. Even low cost buses are helping to destroy the market for long distance, night, train travel. The trains depend on a railway line whose maintenance has to be paid; the plane, in the sky, is flying on its own – and electricity, which propels trains, is not a cheap fuel. Aviation generally pays no tax for its fuel.  In France, over the past ten years, TGV (high-speed train) traffic has remained sluggish, while the number of air passengers has risen 20%. In Italy, despite the success of TGVs and competition between two operators, the long-distance rail offer has barely developed in twenty years.

More than 80% of flights departing from Switzerland serve a European destination and 40% of them travel a distance of less than 800 km, “feasible by train”.

But with the continuing availability of ultra-cheap air travel, people are unlikely to choose rail.

Steps to decarbonize the European passenger transport before 2030

https://back-on-track.eu/steps-to-decarbonize-the-european-passenger-transport-before-2030/?fbclid=IwAR3cT7CrXVkacw2ocY4ERxNYtqRQE3iTwEGjSkTICps4W6YNSIPkd6v0J1E

The time frame

Within the next two years (at the beginning of 2021) an independent European body must be in place and the first PSO contracts be offered from then.

  • The first European initiated trains can then run from December 2021.
  • 2024: A minimum network is established and running.
  • 2024-2030: Capacity is increased and investments are made to remove bottlenecks in the technical infrastructure.
  • 2030: Air transport within Europe is no longer needed and can come to an end.

Ende des Monats: Ende der Welt!

https://www.freitag.de/autoren/elsa-koester/ende-des-monats-ende-der-welt

Die Erderwärmung ist ein Kind des Neoliberalismus. In Frankreich haben das viele verstanden.

Klimagerechtigkeit ist das Schlagwort der Stunde. Und trotzdem blieben es zwei Demonstrationen ganz unterschiedlicher Milieus, unterschiedlichen Umweltbewusstseins – und unterschiedlicher Ökobilanzen. Denn auch der CO2-Fußabdruck ist eine Frage des Milieus: je höher das Einkommen, desto größer die Umweltverschmutzung. Eine Flugreise nach New York stößt vier Tonnen CO2 aus, so viel wie das Heizen einer Altbau-Wohnung über ein Jahr lang. Auch ein ansonsten umweltbewusstestes Verhalten – Fahrrad und Métro statt Auto, Veganismus statt Fleischkonsum – kann solch einen Flug nicht wieder wett machen. Sind also doch die bösen Kosmopoliten schuld am Klimawandel, und die arme Bevölkerung auf dem Land soll deren Lebensstil jetzt über die Ökosteuer bezahlen?