Sie kauft ab und zu Biolebensmittel, fährt bei Schönwetter mit dem Rad in die Arbeit und nimmt ein Stoffsackerl mit in den Supermarkt. Sie, die jede halbwegs umweltbewusste Frau in Österreich sein könnte, fliegt außerdem für einen Kurzurlaub nach Hamburg – und verschlechtert ihre eigene Klimabilanz damit deutlich.
Spielraum für diesen ruinösen Preiskampf verschafft den Airlines ausgerechnet der Steuerzahler, der seinerseits die Bahn Jahr für Jahr mit Milliarden subventioniert, indem der Staat bei seiner Staatsbahn Nah- und Regionalzugsverbindungen ebenso bestellt wie Schnellzüge (Wien–Graz/Klagenfurt, Salzburg–Innsbruck–Bregenz), die auch mit subventionierten Pendlertickets benützt werden können. Während der umweltfreundlichen Bahn die Rückvergütung von jährlich 30 Millionen Euro an Energieabgaben verwehrt wird, gibt man es der Flugbranche billig: Beim Emissionshandel zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes wird die Flugbranche geschont, Kerosin ist von der Mineralölsteuer befreit (bringt den Airlines 380 Millionen Euro), und die im Lichte des Klimawandels eingeführte Flugabgabe wurde 2018 wieder halbiert.