Am Wochenende herrschte am Flughafen Zürich Hochbetrieb. Während rund 100 Klimaaktivistinnen und -aktivisten lautstark demonstrierten, standen die Passagiere in langen Kolonnen vor den Check-in-Schaltern. Schon in den vorhergehenden Monaten war der Flughafen gut besucht; seit Anfang Jahr ist die Zahl der Passagiere im Vergleich zum Vorjahresmonat zwischen 0,3 und 5,8 Prozent gestiegen.
Aber: Auch im internationalen Zugverkehr steigt die Zahl der Fahrgäste und zwar markant, wie die SBB auf Anfrage sagen. Dieses Wachstum zeigt sich auf allen internationalen Strecken und bei Verbindungen während des Tages wie in der Nacht. Besonders hoch war der Anstieg bei den Nachtzügen nach Hamburg und Berlin. Es sind Strecken, die sich per Zug in acht bis zehn Stunden zurücklegen lassen – und für die viele Reisende bisher das Flugzeug bevorzugten. Konkrete Zahlen geben die SBB erst im September bekannt.
Kunden denken grüner
Die SBB haben noch nicht vertieft geprüft, ob auch die Klimaaktivisten zum Anstieg beigetragen haben. Sie haben aber ihre Kundinnen und Kunden befragt, und diese gaben in den vergangenen zwölf Monaten öfter an, dass sie sich Gedanken über das Klima machten und entsprechend ökologische Verkehrsmittel wählten.
Vor ein paar Wochen aber hiess es plötzlich, die SBB würden abklären, ob die nächtlichen Verbindungen ausgebaut werden sollen. Sie können dabei auch auf die Unterstützung der Politik setzen – selbst auf jenes der Bürgerlichen: CVP-Nationalrat Thomas Ammann fordert den Bundesrat in einem Postulat auf, zu prüfen, wie das Angebot an Nachtzügen ausgebaut und attraktiver gemacht werden kann.