Das Flugzeug bringt den Reisenden dagegen wie ein Entführungsopfer mit verbundenen Augen überfallartig ans Ziel – beziehungsweise eben gerade nicht, sondern zunächst in eine Art Zwischenlager. Vielleicht ist Zwischenlager überhaupt die beste Charakterisierung eines Flughafens.
https://www.sueddeutsche.de/bildung/fridays-for-future-uni-nachhaltigkeit-1.4668494?reduced=true
Fliegen hat auch Vorteile, es bringt uns einander näher und lässt uns andere Kulturen entdecken.
Ich
finde dieses Argument relativ schwierig. Es beschreibt den hypermobilen
Lebensstil weniger, der meistens auf Kosten anderer geht. Andere
Kulturen zu entdecken hat historisch auch nicht immer positive Effekte
gehabt. Sie haben meistens nicht so viel davon, sondern leiden im
Gegenteil unter den Folgen der Klimakrise, die viele von uns durch das
Fliegen mitverursachen.
Was meinen Sie konkret?
Ein
Beispiel sind die Leute, die noch schnell ans Rote Meer fliegen, um die
Korallenriffe zu sehen, bevor sie durch den Klimawandel verschwinden.
Solche Absurditäten kann ich gar nicht verstehen. Und wenn man einen
Langstreckenflug nach Bali
unternimmt, um zwei Wochen in einem Hotel zu verbringen, entdeckt man
nicht besonders viel von der Kultur. Ein Sabbatical, bei dem man es
langsam angehen lässt und ein Land mit dem Zug bereist, trägt wesentlich
mehr zum Kulturaustausch und zur Verständigung bei als irgendwelche
Kurztrips auf die Malediven.
Tourismus kann aber helfen, Natur und Tiere zu schützen, etwa im Amazonasgebiet.
Da
bin ich sehr skeptisch. Oft ist das Gegenteil der Fall. Es häufen sich
die Beispiele, bei denen der Massen- oder Übertourismus zerstörerisch
wirkt, etwa in Metropolen wie Barcelona. Und gerade hochsensible
Ökosystemen werden überhaupt nicht geschützt, wenn Massen von Deutschen
einfallen. Wir zerstören durch den Tourismus genau das, was wir
eigentlich suchen, und tun gut daran, etwas weniger in exotische Gebiete
zu fliegen.
Also lieber Nachtzug!
https://taz.de/Alternative-zum-Fliegen/!5631891/
Deshalb…