Was, wenn nicht Plastik?

Abbaubare Tüten, Bambusbesteck, Laubteller – das alles soll geächtetes Plastik ersetzen. Doch die Alternativen sind oft nicht besser. Besonders irreführend: Bioplastik.

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-07/muell-bioplastik-plastik-plastikmuell-recycling

Der Begriff Bioplastik sei nicht geschützt und daher nicht eindeutig, sagt Wurm. Auf der einen Seite kann ein Kunststoff gemeint sein, der aus einem biologischen Stoff gewonnen wird. Auf der anderen Seite kann es sich dabei um einen Stoff handeln, der zwar künstlich gewonnen wird, sich aber in der Umwelt unter bestimmten Bedingungen zersetzt.

Kunststoffe, die aus Pflanzen gewonnen werden, seien oft genauso langlebig wie herkömmliche Kunststoffe. Landen sie in der Umwelt, verursachen sie ähnliche Probleme.

Bioplastik in die gelbe Tonne zu werfen, ist ebenfalls keine Lösung: Wie herkömmliches Plastik lässt sich das Material bisher nicht recyceln. „In Deutschland machen solche Stoffe meist keinen Sinn“, sagt Wurm. Hier sei es oftmals besser, auf herkömmliche Kunststoffe zurückzugreifen, weil sie zumindest teilweise recycelbar sind.

Eine Papiertüte zu kaufen und sie nur einmal zu benutzen, sei beispielsweise nicht besser, als eine Plastiktüte mehrmals zu verwenden. Einen Leinenbeutel müssten Verbraucher mehr als 30-mal nutzen, damit er einer Tüte aus Plastik überlegen ist. Ähnlich verhält es sich mit Alternativen wie Holzbesteck und Papptellern.

Die meisten Plastikalternativen schneiden in Umweltbilanzen nicht besser ab.