#Wienstanbul – Hin und Zurück mit dem Zug nach Istanbul

Etwa 48 Stunden, also genau zwei Tage fährt man mit dem Zug von Wien nach Istanbul… und nein Stadtbesichtigungen in Ljubljana, Zagreb, Belgrad, Niš, Sofia oder Plovdiv sind in dieser Reisezeit nicht inkludiert. Seien wir uns ehrlich, der Flug von Istanbul nach Wien dauert 2h15min, also in knapp 6-7 Stunden von Stadtzentrum zu Stadtzentrum, wer fährt da schon mit dem Zug?

Das Warum hat viel damit zu tun, dass der Urlaub mit dem Besteigen des Zuges beginnt, dass also die langsamere Anreise ein wichtiger Teil der Reise selbst ist. Das Kartenspielen im Speisewagen, das bestaunen der großartigen Landschaft des Balkans aus den offenen Fenstern, gehört genauso dazu, wie das sanfte Einschlafen während des monotonen Ratterns der Liegewagen.

http://blog.oebb.at/mit-dem-zug-von-wien-nach-istanbul/

Aviation industry must get real about emissions

https://www.theguardian.com/world/2019/jul/01/aviation-industry-must-get-real-about-emissions

The idea that the aviation industry can continue to expand to give “more people the opportunity to sustainably travel and do business around the world” is just nonsense. For the sake of all our futures, we have to reduce our consumption and be thoughtful about our carbon footprints, and this includes our use of aviation. We cannot carry on in the same vein, taking flights as and when we wish. There is no entitlement to air travel; indeed, mass air transit is a relatively recent thing, so it shouldn’t be difficult to turn the clock back to when air travel was an adventure every few years rather than a routine weekend break or one of several foreign holidays or business trips a year. The climate emergency is happening now; I write as we have experienced the hottest day of the year with a record 34C at, guess where, Heathrow!
Kim Hoare
Westhall, Suffolk

Warum nachhaltiges Reisen Selbstbetrug ist

http://dasreiseportal.eu/2019/06/02/warum-nachhaltiges-reisen-selbstbetrug-ist/

Ich stecke in einem Dilemma: Im Alltag mache ich gerne Dinge fürs Klima. Ich esse kein Fleisch, kaufe Secondhand-Kleidung und fahre Rad oder mit den Öffentlichen. Mich aber für die Umwelt auf ein nahes Urlaubsland beschränken oder sogar zu Hause bleiben? Mhmmm, lieber nicht. Meine Reiselust ist laut einem Fußabdrucktest im Internet auch der Grund dafür, dass mein ökologischer Fußabdruck mit 15,28 Tonnen CO2 deutlich höher ist als der deutsche Durchschnitt, der bei einem Verbrauch (korrekterweise: „Ausstoss“, meine Anmerkung) von 12,36 Tonnen CO2 im Jahr liegt.

Die „grünen“ Unterkünfte gaben mir das Gefühl, besser als die Massentouristen zu sein. Doch war ich das?

Viele Deutsche sind sich ihrer Verantwortung laut der Reiseanalyse aber bewusst und möchten nun zumindest umweltfreundlicher reisen. So auch ich, als ich dieses Jahr nach Costa Rica flog. Der Plan war, mein schlechtes Gewissen aufgrund der sechs Tonnen CO2, die ich allein durch die Anreise verursachen würde, mit meinem Verhalten vor Ort zu beruhigen: klimafreundliche Unterkünfte anstatt All Inclusive, Leitungswasser aus Edelstahlflaschen trinken anstatt Plastikflaschen im Supermarkt kaufen, in einheimischen Restaurants essen und Ausflüge mit lokalen Guides buchen. Umweltfreundliches Reisen, „sanftes Reisen“ oder auch „Ökotourismus“ bedeuten, dass Reisende versuchen, der Natur so wenig Schaden wie möglich zuzufügen. Sie sollen den Naturschutz mitfinanzieren und sich der Kultur des Landes anpassen. Doch ist das realistisch?

Wie, bitte, kompensiert man 6 Tonnen CO2 indem man auf Plastikflaschen verzichtet? Dazu muss man ca. 160 Jahre auf Plastikflaschen verzichten.

(..) Als ich auf dem Rückflug mein Veggie-Menü, das in vier kleine Plastikschalen verpackt war, aß, konnte ich nicht mehr denken: „Hey, wenigstens esse ich kein Fleisch, auch wenn ich gerade erneut sechs Tonnen CO2 in die Welt katapultiere.“ Ich kam mir heuchlerisch vor, das schlechte Gewissen war stärker als je zuvor und mein nachhaltiges Abenteuer gescheitert. Wenn ich das nächste Mal also nicht in vorab gut recherchierten Unterkünfte wohne, bereit bin mehr Geld auszugeben und meinen Flug kompensiere, sollte ich wohl doch lieber Zuhause bleiben. Denn vielleicht geht es nicht mehr darum, ferne Länder auf anderen Kontinenten zu entdecken, sondern sie am Leben zu erhalten.

Bitte, bitte mehr Verbote!

Es wird sich heute reflexartig um die Freiheit gesorgt, sobald jemand versucht, etwas mit Gesetzen zu verändern. Aber von Aufklärung allein ändert sich nichts. Nie.

https://www.zeit.de/kultur/2019-06/konsumverhalten-verbote-gesetze-veraenderungen-gewohnheit-freiheit/komplettansicht

Der größte Feind des Sinneswandels ist die Gewohnheit. Sie wirkt stärker als die Informationsvermittlung, stärker als die Aufklärung. Andernfalls wären die meisten Menschen schlank und bewegten sich täglich an der frischen Luft. Sie würden Gutes tun und tippitoppi Typen sein. Niemand würde sich, einem anderen oder der Umwelt schaden.

Echte Freiheit ist nicht die Freiheit andere Menschen zu gefährden (liebe Tempolimit-Gegner) und die Lebensgrundlage der Menschheit zu ruinieren (liebe Klimawandel-Leugner). Was ihr Freiheit nennt ist in Wirklichkeit Egoismus. Freiheit ist Gesundheit und gleiche Chancen für alle.

Freiheit ist kein Euphemismus für Egoismus.

How to decarbonise European transport by 2050

https://www.transportenvironment.org/publications/how-decarbonise-european-transport-2050

Transport is Europe’s biggest climate problem accounting for 27% of its GHG emissions in 2017. Transport pollution is causing the illness and premature deaths of hundreds of thousands of Europeans. Meanwhile the EU spends over 200 billion a year importing oil to power its transport fleet. A shift in spending from imported oil to domestically produced technology and energy would not only have major economic benefits but would also help eliminate transport pollution and carbon dioxide emissions…
…click above to read on – don’t miss the extensive report linked there!

Der Flugverkehr ist der öffentlichen Hand lieb und teuer

Der Flugverkehr genießt zahlreiche Privilegien, von der Flugabgabe bis zur Mineralöl- und Grundsteuer, auch Flugtickets sind begünstigt. Hier die Hintergründe lesen!

https://www.derstandard.at/story/2000100060842/der-flugverkehr-ist-der-oeffentlichen-hand-lieb-und-teuer

Treibhausgase: Beim Emissionshandel zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes wird die Flugbranche geschont. Die 2003 gewährten Ausnahmen wurden vom Europäischen Rat 2017 erneut verlängert bis 2021. Für Flüge von und nach Drittländern gibt es gar bis Ende 2023 Ausnahmen – obwohl der Europäische Gerichtshof bereits 2011 ausdrücklich bejaht hat, dass auch internationale Flüge von oder zu Flugplätzen in der EU einzubeziehen sind.

Flugabgabe: 2018 wurde die von den Airlines vehement bekämpfte Flugabgabe halbiert: Für die Kurzstrecke (innereuropäisch, Naher Osten) sind nur noch 3,5 Euro fällig, auf der Mittelstrecke (Zentralasien, -afrika) 7,50 Euro, und Langstreckenflüge werden mit 17,50 Euro Aufschlag belastet, wobei Transfer- und Transitpassagiere ausgenommen sind.

Mineralölsteuer: Hinzu kommt die Steuerbefreiung für Kerosin. Sie beläuft sich laut dem Förderungsbericht des Finanzministeriums aus 2017 jährlich auf rund 380 Millionen Euro. Luftfahrtbetriebsstoffe sind mineralölsteuerbefreit, um die „Wettbewerbsfähigkeit von Luftfahrtunternehmen bei der gewerblichen Beförderung von Personen und Frachtgut“ herzustellen.

Umsatzsteuer: Begünstigt sind auch Flugtickets die Österreich verlassen: Sie sind bei gleichzeitigem Vorsteuerabzug von der Umsatzsteuer befreit, während für viele Artikel des täglichen Bedarfs 20 Prozent Mehrwertsteuer fällig sind.

Grundsteuer: Lieb und teuer sind der öffentlichen Hand übrigens nicht nur dem öffentlichen Verkehr dienende Straßen und Schienenwege, generell von der Grundsteuer befreit sind auch die Flughäfen.

‘Now I Am Speaking to the Whole World.’

https://time.com/collection-post/5584902/greta-thunberg-next-generation-leaders/?utm_medium=socialflowtw&utm_campaign=time&utm_source=twitter.com&xid=time_socialflow_twitter

“Did you hear what I just said? Is my English O.K.? Is my microphone on? Because I’m beginning to wonder.” There is laughter, but it’s unclear if it’s amused or awkward. Thunberg is not smiling. She’s here to talk climate; a catastrophe is looming, her generation will bear it, and she knows whom to blame. “You did not act in time,” she declares.

Castigating the powerful has become routine for the 16-year-old. In December, she addressed the U.N. Climate Change Conference in Poland; in January she berated billionaires at the World Economic Forum in Davos, Switzerland. Her London speech was the last stop of a tour that included meeting the Pope. (“Continue to work, continue,” he told her, ending with, “Go along, go ahead.” It was an exhortation, not a dismissal.)

Trotz Klimadebatte: Die Deutschen fliegen eher mehr

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/trotz-klimadebatte-die-deutschen-fliegen-eher-mehr-16226746.html

Von Flugscham der Urlauber keine Spur. Wenn Marek Andryszak, Deutschlandchef des Reisekonzerns TUI, in die Konzernstatistik blickt, dann fallen die Zuwächse für einige Reiseziele auf: 40 Prozent mehr Buchungen deutscher Kunden für die Türkei, 37 Prozent mehr für Marokko, 31 Prozent mehr für Ägypten sind bis jetzt eingegangen – alles Ziele, zu denen Urlauber mit dem Flugzeug aufbrechen. „Wir sehen keine Veränderungen in der Nachfrage. Kunden wenden sich nicht von Flugreisen ab“, sagt Andryszak im Gespräch mit der F.A.Z. nach Monaten mit Klimaschutzdemonstrationen von Schülern und jungen Erwachsenen an jedem Freitag.

So sad!

Das ist der Grund warum wir Gesetze brauchen!
Wir brauchen:
(0) eine nennenswerte, europaweit einheitliche Flugticketabgabe
(1) eine CO2-Steuer, bzw. Ausweitung und Verschärfung des Emissionshandels, unter Einbeziehung des Flugverkehrs,
(2) Mehrwertsteuer auf Flugtickets
(3) Ende für subventionierte Regionalflughäfen
(4) Mineralölsteuer auch auf Kerosin
(5) Steuersenkungen für Bahntickets.
Damit Urlaub wieder bedeutet, im Schlafwagen nach Italien, klimafreundlich (und freundlich für die südeuropäische Wirtschaft).

Support the European Citizens‘ Initiative to end jet fuel subsidies:
www.endingaviationfueltaxexemption.eu
Support the European Citizens‘ Initiative for a CO
2-tax:
www.citizensclimateinitiative.eu