„Fliegen muss teurer werden“

https://www.welt.de/print/welt_kompakt/vermischtes/article189470855/Fliegen-muss-teurer-werden.html

„Da muss man differenzieren: Ich trete mit meinem Engagement für einen strukturellen Wandel ein. Ich bin in einem Land aufgewachsen, wo mit Kohle geheizt wird, das schlecht isolierte Häuser hat, wo das Verkehrsaufkommen gigantisch ist und Massentierhaltung subventioniert wird. Das verschafft uns allen schon eine CO2-Basis, die nicht tragbar ist. Wir leben in einem Land, in dem es eine Frage des Geldes ist, das Klima zu schützen. Man muss es sich leisten können, Bioprodukte zu kaufen, Bahnfahren ist oft teurer als Fliegen. Das ist paradox. Was gerade passiert, und das finde ich sehr beunruhigend, ist eine Privatisierung von Klimaschutz. Ich ermutige alle Menschen zu überlegen, wie sie umweltfreundlicher leben können. Aber das ist nur ein kleiner Teil.“

Aber bedeuten so strukturelle Veränderungen nicht am Ende – etwa mit einer deutlich höheren Kerosinsteuer –, dass man anderen Menschen indirekt verbietet, Flugreisen zu machen?

Es muss das Bequemste und Günstigste für uns sein, so wenig Emissionen wie möglich auszustoßen. Natürlich kommen damit Einschränkungen, zum Beispiel, dass wir uns darauf einstellen werden müssen, dass wir alle deutlich weniger Fleisch essen – und auch deutlich weniger fliegen. Das ist kein Verbot, sondern es ist ein „Nichttun“.